Pressemitteilung: InterAktion:Modellprojekt gegen digitale Gewalt startet: Vernetzung von Beratung und IT

Um Betroffene von digitaler Gewalt besser zu unterstützen, fördert der bff
die Zusammenarbeit zwischen psychosozialer Beratung und IT-Fachkräften

Bei Fragen können Sie sich an Frau Juliane Mahler wenden.

Per Mail: kontakt@dornrose.de oder Telefon: 0961 33 0 99

Berlin | Weiden | Erfurt 23.03.2022

Sexualisierte Gewalt und Gewalt in Partnerschaften betrifft Frauen in erhöhtem Maße. Fachberatungsstellen unterstützen Frauen darin, aus der Gewalt zu entkommen und sie zu bewältigen.

Zunehmend findet die Gewalt digital statt: Intime Bilder werden von Fremden aus der Cloud gestohlen und verbreitet; kontrollierende Ehemänner installieren Überwachungs-Software auf dem Smartphone ihrer Frau; Männer stehlen die Identität ihrer Ex-Partnerin. Auch in solchen Fällen muss es für Betroffene möglich sein, sich aus der Gewalt zu befreien. Dafür braucht es parteiliche psychosoziale Beratung sowie Kenntnisse im Umgang mit Smartphones, Laptops und digitalen Plattformen.

Juliane Mahler von der Dornrose Beratungsstelle für sexualisierte Gewalt in Weiden erklärt: „Es gibt Fälle, die technisch zu anspruchsvoll sind. Da müssen IT-Fachkräfte die Geräte der Gewaltbetroffenen prüfen“. Das betreffe beispielsweise Stalking-Fälle, bei denen der Verdacht besteht, dass sogenannte Stalkerware auf dem Gerät der Frau installiert wurde.

Deshalb wird der bff gemeinsam mit zwei Modellstandorten in Erfurt und Weiden ortsansässige IT-Fachkräfte ansprechen, mit Hintergrundwissen zu geschlechtsspezifischer Gewalt schulen und eine nachhaltige Kooperation mit ihnen aufbauen, damit sie im Bedarfsfall schnell ansprechbar sind, falls eine Klientin der Fachberatungsstelle IT-Beratung braucht.

Das einjährige Projekt InterAktion – Interdisziplinäre Aktionspartnerschaften gegen digitale geschlechtsspezifische Gewalt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert, im Rahmen des Bundesinnovationsprogramms „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“.

Juristisches faires Kostenkonzept bei digitaler Gewalt

hatefree ist eine gemeinnützige rechtliche Beratungsstelle und der einzige gerichtlich geprüfte Rechtsdienstleister Deutschlands, der Betroffene von digitaler Gewalt kostenlos juristisch unterstützt.

Hier können Sie sich als Betroffene von digitaler Gewalt (Beleidigung, Bedrohung, Verleumdung, sexuelle Belästigung, sonst unerlaubte Handlung)  schnell und einfach digital melden.

Für privat* Betroffene ist die individuelle Rechtsprüfung und Rechtsberatung via E-Mail kostenlos. Ebenfalls kostenlos ist die Weitervermittlung an spezialisierte Stellen, die eine psychosoziale Betreuung übernehmen können.

Eine persönliche Rechtsberatung via Video-Telefonat sowie die Rechtsdurchsetzung sind kostenpflichtig. Für eine persönliche Rechtsberatung via Video-Telefonat stellen wir eine zeitabhängige Vergütung in Rechnung. Die Gebühren der Rechtsdurchsetzung sind gesetzlich geregelt (RVG) und richten sich nach dem Gegenstands- bzw. Streitwert.

* Geschäftsmandanten unterbreiten wir gerne ein individuelles Angebot für die spezialisierte juristische Unterstützung.